Einen ganz besonderen Wandertipp haben wir für euch in Stuttgart entdeckt. Denn hier wird nicht einfach nur gewandert, sondern auch mit echten Raritäten gefahren. Leider ist der Weg allerdings nicht kinderwagengeeignet, sodass ihr eine Kraxe bzw. Trage mitnehmen müsst.
Die Rede ist vom Blaustrümpflerweg. Die Haslacher hatten damals ihren Herzog verraten, der aus der Stadt fliehen wollte. Zur Strafe mussten sie beim Kirchgang fortan blaue Strümpfe tragen. So ist der Name entstanden. Heute führt der Weg auf 7.5 Kilometern vom Marienplatz über den Waldfriedhof und den Blauen Weg, vorbei an wundervollen Aussichtspunkten, zurück zum Ausgangspunkt. Natürlich könnt ihr auch überall anders in den Weg einsteigen. Kostenlos parken könnt ihr z.B. am Dornhaldenfriedhof oder Waldfriedhof. Wir sind am Marienplatz gestartet und haben dort fürs Parken den Tageshöchstsatz von 19,00 € bezahlt.
Wir haben uns allerdings für die umgekehrte Reihenfolge entschieden und sind zuerst mit der Zahnradbahn zum Aussichtspunkt Santiago-de-Chile-Platz hoch gefahren. Vorteil: Man spart sich einige Höhenmeter, denn der Aufstieg bei der offiziellen Variante ist besonders zu Beginn wirklich sehr anstrengend – besonders wenn man noch Kinder in den Kraxen trägt. Die Zacke ist bereits 140 Jahre im Einsatz und wird von Zahnrändern nach oben gezogen, da die Steigung so groß ist, dass eine normale Bahn diese nicht so einfach überwinden könnte. Eine Tagesgruppenkarte bekommt ihr für 5 Personen bereits für 13.80 €. Kinder bis einschließlich 14 Jahre bezahlen nur 50% des Fahrpreises. Ggfs. ist für euch dann ein Einzelfahrschein günstiger.
Vom Santiago-de-Chile-Platz hat man schon die ersten Ausblicke auf den Stadtkessel. Von dort aus muss man immer den blauen Strümpfen folgen (oftmals als kleiner Aufkleber auf Straßenlaternen oder an Bäumen) und Richtung Wald laufen.
Über einige Aussichtspunkte und über Waldwege kommt man an den Waldfriedhof. Hier haben viele bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Bspw. Arnulf Klett, Robert Bosch, Theodor Heuss und einige andere. Wenn ihr auf den Waldfriedhof zulauft und durch das breite Tor am Haupteingang betretet müsst ihr euch etwas links halten bis ihr auf das Infoschild trefft. Am Waldfriedhof gibt es zudem öffentliche Toiletten.
Vom Waldfriedhof bringt euch die Standseilbahn nach unten in die Stadt. Besonderheit sind hier die im Originalzustand befindlichen Holzwägen, die an das Cabelcar in San Francisco erinnern. Die Bahn überwindet eine Steigung bis zu 28% und wird dabei vom zweiten Wagen als Gegengewicht den Berg hochgezogen. Auch hier könnt ihr mit eurem Tagesticket fahren oder ihr holt euch einen Einzelfahrschein. Hier reicht ein Kurzstreckenticket.
Ab der Talstation geht es dann ein paar Höhenmeter nach oben. Hier ist die Wegführung leider nicht eindeutig. Ihr müsst euch nach der S-Bahn-Station eher rechts halten und immer den Berg hoch laufen. Oben angekommen wird man dann mit einem tollen Blick bis zum Fernsehturm belohnt. Über den blauen Weg, der zwischen den Schrebergärten idyllisch und ruhig hindurchführt kommt man dann zu einer kleinen Jausenstation, die kleine Gerichte und Getränke anbietet.
Die Getränke kann man dann einmal quer über die Straße mitnehmen und ist schon am nächsten Aussichtspunkt angekommen, der einen Blick auf die andere Seite von Stuttgart bietet.
Letztes Highlight der Tour ist die Karlshöhe. Hier findet ihr einen tollen Park, natürlich ebenfalls mit wundervoller Aussicht. Außerdem gibt es hier im Sommer einen Biergarten. Von dort sind es nur noch wenige Meter nach unten bis zum Ausgangspunkt am Marienplatz. Dort gibt es einen tollen Kinderspielplatz. Auch unterwegs finden sich immer wieder Spielplätze, wo die Kleinen sich austoben können. Wir haben aber auch ohne zusätzlichen Spielhalt gute 4 Stunden für die gesamte Tour gebraucht. Gegessen haben wir dann bei Onkel Otto. Dort gibt es Schnitzel in allen Variationen und Sonntags kosten alle XL-Schnitzel mit Salat vom Büfett nur 17.90 €. Unbedingt reservieren!
